Diagnose & Therapie

Säulen der Therapie

Diagnose & Therapie

Säulen der Therapie

Bei Darmkrebs

Wurde Darmkrebs festgestellt, stehen PatientInnen mehrere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Oft ist eine Kombination sinnvoll, und mit dem Ziel des bestmöglichen Erfolgs werden die gewählten Therapien genau aufeinander abgestimmt.

Die ExpertInnen sämtlicher beteiligter Fachrichtungen diskutieren die Fälle und Therapieoptionen detailliert in der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz.

Operative Verfahren

Sowohl bei Dickdarm- als auch bei Enddarmkrebs müssen vorhandene Karzinome und betroffenes Gewebe sowie etwaige Metastasen in Organen wie Leber und Lunge chirurgisch entfernt werden. Generell gilt nach wie vor der Grundsatz, dass eine Krebserkrankung im Bereich des Darms letztlich nur durch eine Operation geheilt werden kann. Hierbei ist entscheidend, dass der Darmtumor in der adäquaten Operationstechnik standardisiert von einem erfahrenen Chirurgen oder einer erfahrenen Chirurgin nach den gültigen Leitlinien durchgeführt wird.

Der gesamte Ablauf der operativen Behandlung ist im Sinne eines standardisierten Ablaufes mit dem Ziel eines möglichst schonenden Eingriffs und einer schnellen Erholung ausgelegt (das sogenannte Fast-Track-Konzept).

Die zwei häufigsten OP-Methoden sind:

Methode 1

Laparoskopische Eingriffe (Schlüssellochtechnik)

Für diese minimalinvasive Operationsmethode sind nur wenige kleine Schnitt nötig, operiert wird mit Hilfe modernster Kameratechnik. Genau wie bei der offenen Operation werden jedoch die gleichen Richtlinien eingehalten, sodass die Sicherheit einer Leitlinien-gerechten Tumoroperation immer gegeben ist. Der Vorteil ist, dass sich PatientInnen schneller vom Eingriff erholen. Am BKH Reutte erfolgen auch bei Tumoroperationen mehr als 80 Prozent der Darmoperationen minimalinvasiv (Schlüssellochtechnik).

Methode 2

Offene Operation

Die offene Operation wird am BKH Reutte nur noch bei sehr großen Darmtumoren oder in in speziellen Fällen (Verwachsungen) durchgeführt.

Strahlentherapie

Bei Tumorerkrankungen des Mastdarms unterziehen sich PatientInnen vor oder nach einer Operation oft auch einer Bestrahlung. Vor dem Eingriff soll der Tumor dadurch verkleinert werden, nach dem Eingriff kann eine Strahlentherapie sinnvoll sein, um das Risiko einer „Neuerkrankung“ zu minimieren. Durch die Bestrahlung kann die Heilungsrate speziell beim Mastdarmkrebs deutlich verbessert werden. Bei Tumoren in den sonstigen Abschnitten des Darms spielt die Bestrahlung allerdings kein Rolle.

Chemotherapie

Ähnlich wie bei der Strahlentherapie hat eine Chemotherapie das Ziel, Metastasen zu verkleinern. Meist erfolgt die Chemotherapie, um Metastasen später chirurgisch besser entfernen zu können. In manchen Fällen, etwa wenn eine operative Entfernung nicht möglich ist, kann es auch Ziel sein, die Lebensqualität der PatientInnen so lange wie möglich zu verbessern.

Adjuvante/Neoadjuvante Chemotherapie

Bei der adjuvanten Chemotherapie handelt es sich um eine Begleitmaßnahme vor oder – öfter – nach einer Operation. Meist handelt es sich um Fälle, bei denen trotz kompletter Tumorentfernung durch die Pathologie tumorbefallene Lymphknoten entdeckt werden. Ziel dieser Chemotherapie-Sonderform ist es, bei PatientInnen mit erhöhtem Risiko für das Wiederauftreten der Krebserkrankung dieses durch eine Chemotherapie zu senken.

Bei CHRONISCH-ENTZÜNDLICHEN DARMERKRANKUNGEN

Abhängig von zahlreichen Faktoren besteht die Behandlung beispielsweise bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa aus medikamentösen Therapien (zum Beispiel Präparate gegen Schmerzen, Krämpfe und Durchfall, entzündungshemmende Präparate, Immunsuppressiva, Immunmodulatoren). In manchen Fällen kann auch ein operativer Eingriff sinnvoll sein.

Ziel ist insbesondere die Eindämmung der Krankheitsschübe, wodurch die PatientInnen allem voran wieder mehr Lebensqualität erhalten. Denn ursächlich heilbar sind die meisten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bislang nicht.

BEI PROKTOLOGISCHEN ERKRANKUNGEN (ENDDARM)

Erkrankungen im Enddarm oder After (zum Beispiel Hämorrhoiden, Fisteln, Fissuren und Stuhlinkontinenz) können in vielen Fällen konservativ behandelt werden. Aber auch mit geeigneten Eingriffen können viele proktologische Krankheiten erfolgreich therapiert werden. Obwohl proktologische Erkrankungen mit den entsprechenden Therapien oft gut in den Griff zu bekommen sind, werden sie – wie Darmbeschwerden im Allgemeinen – nach wie vor tabuisiert. Für Betroffene sind sichere Untersuchungs- und Behandlungsmethoden und kompetente, sensible AnsprechpartnerInnen in einem vertrauensvollen Umfeld daher besonders wichtig.

Das Darmzentrum BKH Reutte bietet hierzu eine spezielle proktologische Sprechstunde durch einen proktologisch ausgebildeten Chirurgen an. Neben der Spiegelung des Enddarms (Rektoskopie) stehen auch alle gängigen diagnostischen und operativen Verfahren zur Verfügung.